Porträt von Friedrich I., König von Preußen. Der aus dem Hause Hohenzollern stammende Friedrich I. war seit 1688 als Friedrich III. Markgraf von Brandenburg und Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches und Herzog von Preußen bekannt, als er 1701 die Königswürde annahm, nannte er sich in Friedrich I. um. Er war Stifter der 1694 in Halle neu gegründeten Universität.
Hier liegt nun sein Porträt vor, als er schon König von Preußen war. Man sieht hier ein Brustbild des Monarchen in Rüstung mit Schärpe und über den Schultern liegendem Umhang aus Hermelinfell, der vorn mit eine Brosche fixiert ist. Sein Haupt ziert eine gelockte Perücke und er mustert den Betrachter mit wohlwollendem Blick. Gerahmt wird das Bildnis von Palmzweigen, die ein Oval formen. Darum schlängeln sich die Enden eines Spruchbandes, das darüber erscheint und in zwei Zeilen auf Latein über den Dargestellten Auskunft gibt. Zusätzlich sind links und rechts die Worte "SUUM" und "CUIQUE" in den Spruchbandenden vermerkt. In den Palmenzweigen unten wurde die Verleger-Adresse eingetragen. Weiterhin befinden sich darunter zwei kreuzende, geflügelte Fanfaren. Vor ihnen findet man folgende Szenerie: ein bekröntes Wappen, das durch einen Fellbaldachin geschützt wird. Der Baldachin wird von zwei Buschmännern gestützt, sie halten gleichzeitig das Wappen. Links und rechts davon sind weitere Attribute des Königs und seine Herrschaft zu erkennen: rechts ein Helm mit Federbausch und Teile der Rüstung, links einen Kanone nebst Kugeln. Das Bildnis ist rechteckig gerahmt.
Das Blatt wurde als Schabkunst wahrscheinlich von Elias Christoph Heiss (1660-1731) ausgeführt. Er war als Verleger und Mezzotintokünstler in Augsburg tätig. Eine unmittelbare Vorlage zum Blatt gibt es nicht. Die Stiftung Händel-Haus besitzt eine weitere Variante des Blattes, von der das Blatt hier nur einen Ausschnitt zeigt, außerdem wurden die Attribute im unteren Bildteil verändert (Vgl. BS-III 381). Weitere Exemplare des Blattes befinden sich heute im British Museum in London und in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien.
Signatur: [Motiv] Cum Priv. S. C. Majest. Elias Ch. Heiss excud. Aug. Vind.
Beschriftung: FRIDERICUS I.D.G. REX PRUSSIAE ET S.R.I: ELECT: BRANDENB. &c. &c.
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