Porträt von Johann Wolfgang von Goethe. Auf diesem Blatt ist der deutsche Schriftsteller als Brustbild nach links gewandt dargestellt. Sein traurig wirkender Blick streift den Betrachter. Er trägt einen einfachen Mantel und schütteres Haar. Das Bildnis ist rechteckig gefasst.
Johann Wolfgang von Goethe gilt als der bedeutendste deutsche Schriftsteller und Poet. Ursprünglich hatte er in Leipzig und Straßburg Rechtswissenschaften studiert. Danach arbeitete als Advokat in Wetzlar und Frankfurt. Herzog Karl August holte ihn dann zu sich an den Weimarer Hof, wo Goethe politische und administrative Aufgaben übernahm. Auf Bemühen des Herzogs wurde er 1782 in den Adelsstand erhoben. Wenige Jahre später erlitt er eine persönliche Krise, die sich durch einen Aufenthalt in Italien besserte und seinem Schöpfungsdrang Aufwind verschaffte. Wieder in Weimar leitete er nun das Hoftheater. In Bad Lauchstädt ist heute noch das Goethetheater zu besichtigen, in dem Goethe wohl auch eine Zeit lang gearbeitet haben soll, die Stiftung Händel-Haus besitzt Ansichten dazu (BS-IId 12a-12p).
Der in Leipzig und Nürnberg tätige Lazarus Gottlieb Sichling (1812-1863) hat dieses Bildnis als Stahlstich ausgeführt. Als Vorlage nahm er eine Zeichnung von Ludwig Sebbers. Dieser hatte bei einem Zwischenhalt in Weimar 1826 den noch 76-jährigen Goethe besucht und porträtiert. Eine Tasse mit Goethes Konterfeit entstand. Insgesamt hat Goethe wohl 20 Mal für den Maler Porträt gesessen. Weitere Exemplare des vorliegenden Blattes befinden sich heute in der Universitätsbibliothek Leipzig, im Gleimhaus in Halberstadt und in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien.
Signatur: gem. v. L. Sebbers 1826. gest. v. L. Sichling. Verlag von Breitkopf & Härtel in Leipzig. gedr. v. Th. Zehl.
Beschriftung: GOETHE.
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