Porträt von Johannes von Werth. Der deutsche Feldherr ist hier als Brustbild nach links wiedergegeben. Sein Blick geht rechts am Betrachter vorbei. Er trägt keine Perücke, sondern natürliches Haar sowie Kinn- und Schnurrbart. Seine Kleidung besteht aus einer Rüstung mit Schärpe über der linken Schulter und einem verziert ausgeführten Beffchen. Selbst die Schärpe ziert eine Spitzenborte. Das Bildnis ist oval gefasst und von einem weiteren achteckigen Rahmen umgeben. Eine vierzeilige, lateinische Beschriftung mit seiner Tätigkeit erscheint darunter. Auf der Rückseite befindet sich ein deutscher Text.
Johannes von Werth zog schon in frühen Jahren fort, um Soldat in der Kavallerie der spanischen Niederlande zu werden. 1622 stieg er zum Leutnant auf, 1630 war er Oberst in der bayerischen Armee. Im Dreißigjährigen Krieg war er, mit kurzem Gefängnis-Aufenthalt in Paris, Kavallerie-General in kaiserlichem und bayerischem Dienste. Für sein unerschrockenes Verhalten im Krieg machte ihn der Kaiser zum Grafen und zum Ende des Krieges kehrte von Werth auf seine bis dahin angekauften Güter zurück, um sich zur Ruhe zu setzen.
Das Blatt ist beschnitten, ein Stechername ist nicht vorhanden. Eine direkte Vorlage scheint es nicht gegeben zu haben, als indirekte Vorlage käme ein Stich von Raphael Custos, im Herzog Anton Ulrich-Museum von Braunschweig befindlich, in Frage, jedoch wird dieser Stich zwischen 1610 und 1651 datiert, sodass auch der vorliegende Stich Vorlage für Custos Bildnis gewesen sein könnte. Weiterhin gibt es einen Stich, Exemplare davon befinden sich in der Staatsbibliothek zu Berlin und in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, der diesem hier gleicht, aber auf den zweiten Blick erkennt man leichte Unterschiede an der Nase, der Stirnpartie und den Augen. Dieser Stich wurde von Anton Humm (-1659) 1647 im Buch "Der Ernewerder, verbesserde und bis ins Jahr 1647 continuirde Teutsche Floris" in Frankfurt a.M. veröffentlicht.
Beschriftung: IOHANNES BARO DE WERT. S.C.M. GEN. MIL. EQVIT PRAEF.
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