Porträt von Robert Franz. Der deutsche Komponist erscheint hier als Halbfigur im Dreiviertelprofil nach rechts gewandt in einem Buch vor ihm lesend. Er trägt das Haar gescheitelt, dazu ein Sakko mit Fliege. Seinen linken Arm hat er neben das Buch gestützt.
Robert Franz hat in Dessau Komposition studiert und bei seiner Rückkehr nach Halle wichtige Ämter bekleidet, so die Stelle des Organisten an der Ullrichskirche, als Dirigent der Singakademie und ab 1859 als Universitätsmusikdirektor. Sein großes Verdienst ist die Wiederetablierung Händelscher Oratorien, die er für diesen Zweck bearbeitete.
Das Blatt ist beschnitten und auf einen Karton neu montiert worden. Unten rechts ist das Blatt mit "G. Heuer u. Kirmse." bezeichnet. Da Gustav Heuer und Otto Kirmse eine Xylographische Anstalt betrieben und ihr Signum eingraviert haben, ist davon auszugehen, das sie das Blatt selbst gestochen haben. Konrad Sasse äußert sich dazu in seinem Buch "Beiträge zur Forschung über Leben und Werk von Robert Franz, 1815-1892" (1986 von Edwin Werner herausgegeben) nicht, schreibt aber ergänzend, dass das Blatt nach einer Daguerreotypie von 1852 bzw. deren Vervielfältigung von 1891 entstanden sein muss. In der Stiftung Händel-Haus existiert eine Reproduktion des vorliegenden Blattes (BS-III 170b). Dort erfährt man, dass Robert Franz auf diesem Blatt im Alter von 37 Jahren zu sehen ist und dass der Holzstich nach einer Daguerreotypie von Bertha Wehnert-Beckmann (1815-1901) entstanden ist.
Signatur: G. Heuer u. Kirmse. [im Motiv unten rechts]
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