Strangfalzziegel, auch als Parallelfalzziegel bezeichnet, des Systems Kretzner, entwickelt von Emil Kretzner, Ziegeleitechniker und Prokurist der Firma W. Voigt und H. Kretzner Dachfalzziegelfabrik "Wilhelmshöhe" im damaligen Kunzendorf bei Sorau (Niederlausitz); das im Jahr 1884 patentierte Verfahren (Patent Nr. 30011) wurde auch von anderen Ziegeleien verwandt, so dass ein Hersteller nicht ohne Weiteres zu bestimmen ist. Wegen der einfacheren Herstellung bemühten sich im letzten Drittel des 19.Jahrhunderts viele Ziegelhersteller darum, verfalzte Dachziegel nur auf der Strangpresse und ohne einen zweiten, erst dann formgebenden weiteren Pressvorgang auf einer Stempelpresse herzustellen. Dazu gehört auch das System Kretzner.
Der Ziegel desselben wird im Versatz gedeckt. Durch das patentierte bewegliche Mundstück wird der Ziegel schon beim Strangpressen weitgehend abschließend und so geformt, dass nur im unteren Bereich der Platte eine hohle Wulst entsteht, die den Stoß der darunter liegenden beiden Ziegel überdeckt.
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