Seit dem 18. Jahrhundert verdrängte die Schere immer mehr das Rebmesser. Dabei sind zwei Arten zu unterscheiden. Die etwas schwerere Form der Rebschere diente dem Rebschnitt, der von Herbst bis Frühjahr ausgeführt wird. Der hier gezeigte leichtere Typ der Reb- oder Traubenschere wurde bei der Weinlese für den Traubenschnitt benutzt. Diese Schere besteht aus Silber und ist an den Schenkeln mit Blattranken verziert. Es ist fraglich, ob tatsächlich mit ihr gearbeitet wurde.
Die Traubenschere gelangte als Schenkung einer Nachfahrin von Herrn Dr. Schenkel aus Leipzig ins Museum. Er war seit 1890 Eigentümer des Steinauer Weinberges im Blütengrund bei Großjena. Dr. Schenkel war übrigens der Hausarzt von dem damals ebenfalls im Blütengrund wohnhaften Maler, Grafiker und Bildhauer Max Klinger (1857-1920).
Traubenschere
Beschreibung
Material/Technik
Silber
Maße
Länge ca. 17 cm
Inventarnummer
[MSN-VII 57/88 H]
Gehört zu
Metall
Wein, Weinanbau & -verarbeitung
Haushalt & Hausrat
Kunsthandwerk
Literatur
- Ebert, Kordula (1998): Zwischen Fest und Alltag - Weinkultur in der Mitte Deutschlands. Katalog zur Ausstellung im Museum Schloß Neuenburg. Hrsg. vom Verein zur Rettung und Erhaltung der Neuenburg e. V. Freyburg, S. 16
Laufende Ausstellungen
An Saale und Unstrut wird seit mehr als tausend Jahren Weinbau betrieben. „Zwischen Fest und Alltag – Weinkultur in der Mitte Deutschlands“ – so präsentiert sich das Weinmuseum von Sachsen-Anhalt auf Schloss Neuenburg. Die Ausstellung dokumentiert den hohen Stellenwert des Weinbaus für die Region. Zugleich beleuchtet sie die Spuren, die der Wein in vielen Bereichen des Lebens hinterlassen hat: Als prägendes Element der Landschaft, als beliebtes Getränk, bewährtes Arzneimittel und als Kochzutat. In Sitten, Bräuchen und Festen oder in Handwerk, Handel und Gewerbe. Als Gleichnis und Symbol in den Religionen, in der Ornamentik der Architektur oder als Motiv an Gebrauchs- und Kunstgegenständen. Zahlreiche Exponate ordnen sich den Inhalten zu. Die Palette reicht von historischem Weingerät der Winzer und Kellermeister bis hin zu kostbaren Trink- und Schenkgefäßen. Darunter sind Ausstellungsstücke, wie eine der ältesten und sonst kaum erhaltenen Zweischrauben-Baumkeltern Europas zu finden.
[Stand der Information: ]
Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.