Das Portrait eines bartlosen Mannes ist als Brustbild in Frontalansicht dargestellt. Er trägt eine olivgrüne Jacke mit Knöpfen und Kragen, unter dem der Rand eines weißen Hemdkragens hervorschaut. Die Kleidung weist ihn als Förster aus. Unter dem braunen Hut mit Krempe sieht man den sehr kurzgeschorenen grauen Haaransatz. Das markante Gesicht hat scharf geschittene Züge und einen geraden, fast strengen Blick. Beim zweiten Hinsehen erkennt man, dass die Augen ungleichmäßig geformt sind. Sein linkes Auge ist schmal mit blassblauer Iris und das obere Lid wölbt sich über den Augapfel, so dass der äußere Augenwinkel ein wenig herabhängt. Sein rechtes Auge hingegen ist weit geöffnet mit glatten Lidrändern und leicht rot unterlaufenem Augapfel, der die mittelblaue Iris umschließt. Es ist nicht eindeutig, ob hier eine Besonderheit der Augen dargestellt ist oder die Veränderung der Augen durch Licht- und Schattenwirkung sehr genau beobachtet wurde.
Kleidung und Hintergrund sind in ähnlichen Farben gehalten. Mit breiten Pinselstrichen entstehen lebhaft nuancierte Farbflächen, in denen olivgrüne, braunbeige und rosagraue Töne überwiegen. Auch das Gesicht zeigt intensive Farbreflexe in Gelb und Rosarot. Diese lebendige, lockere Farbwirkung steht in reizvollem Kontrast zu der präzisen Charakterisierung und der prägnanten Formgebung des Porträts.
Aufgrund der Malweise und der Provenienz dürfte dieses Bild von Charlotte Reinmann-Hübner gemalt worden sein.
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