Ganzfigurige Steinplastik eines Fabelwesens auf der oberen rechten Brüstung der Haupttreppe zur Schloßkirche in Form eines sitzenden Wildschweins mit geöffnetem Maul, das auf seinem Rücken einen geschuppten Panzer mit seitlichen Voluten trägt, der unter dem Bauch von einem Gurt gehalten wird, und dessen rechter Vorderlauf mit einem Ring angekettet ist.
Die insgesamt vier die Treppe flankierenden Skulpturen, die in einer Beschreibung von 1911 als "Wappentiere", aber auch als "Brockenhunde und Brockenhexe" bezeichnet werden, sind vermutlich von mittelalterlichen Dämonendarstellungen und deren Adaption im 19. Jahrhundert inspiriert, wie sie u.a. der französische Architekt Eugène Viollet-le-Duc bei seiner Restaurierung der Kirche Notre Dame de Paris zur Anwendung brachte und die auch dem in Wernigerode tätigen Carl Frühling aus eigener Anschauung geläufig war.
Diesen Fabelwesen wurde ursprünglich eine apotropäische, also das Böse abwendende Fähigkeit zugesprochen, wie sie in ihrer abgewandelten Funktion als "Wachhunde" vor dem Aufgang zur Schloßkirche ebenfalls noch nachhallt.
hu