Dieser Poenitenzpantoffel wurde vom Missionar Benjamin Schultze (1689–1760) aus Tranquebar nach Halle geschickt. Dazu berichtete er von einem hinduistischen Töpfer, der diesen Nagelschuh zur Selbstkasteiung nutzte, indem er sich in Trance versetzte und diesen anzog – eine religiöse Praxis, die in der Grenzüberschreitung der eigenen Schmerzempfindung einen Zugang zum Göttlichen sah. Für den christlichen Missionar war das jedoch reines „Teufelszeug“ und er ließ sich nach dem Übertritt des Töpfers zum Christentum den Pantoffel aushändigen.