"Vitae Patrum" ist der Titel eines seit seiner Entstehung zwischen dem 3. und 6. Jahrhundert äußerst weit verbreiteten, populären und in seiner Zusammenstellung variierenden Sammelwerks von Lebensbeschreibungen, Lehrgespräche und Aussprüche früher christlicher Eremiten und Mönche in der ägyptischen, palästinensischen und syrischen Wüste. Obwohl die meisten Texte anonym sind, gilt Athanasius der Große (um 300–373) als Autor der Vita des Hl. Antonius und Hieronymus (347-420) als derjenige der Paulus-, Hilarion- und Malchusviten. Über mehr als eintausend Jahre intensiv rezipiert, wurden diese Texte bis weit in die Neuzeit studiert und immer wieder neu zusammenstellt und herausgegeben. Diese Lebensbeschreibungen, Ermahnungen und charismatischen Aussprüchen von Glaubensweisheiten der frühen Mönche waren von großer spiritueller Wirkung auf das gesamte abendländische Mönchtum. Es wurde als Lehrbuch der Askese und als Erbauungsbuch verwendet. Schon in der benediktinischen Mönchsregel aus dem 6. Jahrhundert wird sein Studium empfohlen bzw. vorgeschrieben. Auf die Texte der Vitae Patrum gehen auch zahllose Darstellungen in der bildenden Kunst zurück. Diese 1478 bei Anton Koberger in Nürnberg erschienene Inkunabel (Wiegendruck) wurde 1496 gestiftet vom Vikar des Halberstädter Kollegiatstifts St. Peter und Paul Ulrich Sesemann, "pro memoria", d. h. zu seinem - bis heute dauernden - Gedächtnis. Originaleinband
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