museum-digitalsachsen-anhalt
CTRL + Y
en
Objects found: 24
Keywordsgablex
Refine searchAdvanced search Sorted by: ID

Giebelschrank

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt Möbel [DS450]
Giebelschrank (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Falk Wenzel (CC BY-NC-SA)
1 / 6 Previous<- Next->
Contact Cite this page Data sheet (PDF) Calculate distance to your current location Archived versions Mark for comparison Graph view

Description

Schlichter, massiver dreigeschossiger Standseitenschrank in Form eines Giebelschranks mit drei vertikal übereinander folgenden Türen. Die Front besteht aus Eiche, die Seitenwände, Böden und das Dach aus Fichte. 16 resp. 17 eiserne Langbänder umziehen horizontal den Korpus, an den Türen zum Öffnen unterbrochen. Die dicken Bretter sind stumpf mittels langer Eisennägel aneinandergefügt. Alle Böden sind original in die Seitenwände eingegratet. Die horizontalen Querstreben zwischen den Türen der Front verbinden sich mit den seitlichen vertikalen Bohlen mittels großer Schwalbenschwänze. Abweichend besteht die untere Querverbindung aus Überplattung und Nagelung. Die Falz der Türrahmen entstand durch Abarbeiten ca. der Hälfte der Brettdicke mittels Sägen und Spalten. Die Bretter wurden mit dem Schrubhobel geglättet - die Werkzeugspuren sind innen in Form von parellelen Rillen erkennbar.
Wenngleich die Langbänder die Konstruktion stabilisieren, ist ihre große Anzahl unnötig. Sie dienten daher dem sicheren Schutz des Inhalts. Der Schrank bildete einen Tresor. Sie stellen zudem den einzigen Dekor dar, der im Giebel besonders ausgearbeitet ist: Dort enden sie in Blüten und Blättern, die einst effektvoll mit rot gefärbten Stoffunterlagen hervorgehoben und ergänzt wurden. Diese Stoffunterlagen standen ca. 1 cm weit hervor, wurden aber später entlang den Konturen der Eisenbänder abgeschnitten; davon zeugen Schnittspuren im Holz.
Von den einst sieben Schlössern haben sich an der mittleren Tür ein originales, funktionstüchtiges Schloss mit doppelter Verriegelung (Schmetterlingsschloss) und ein Vorhängeschloss, wohl 16. Jahrhundert, sowie an der unteren Tür ein Schließhaken für ebenfalls ein doppeltes Schloss erhalten.
Das Innere des Schrankes war mit floral bedrucktem Papier bezogen (DS450a) , dessen Dekor auf eine Entstehung im 18. Jahrhundert weist. Diese spätere Ausstattung mit Dekorpapier weist auf eine Verwendung des Schrankes zu Präsentationszwecken in dieser Zeit.

Material/Technique

Eiche, Fichte, Eisen, Gewebe (Leinen oder Wolle in Leinwandbindung)

Measurements

Höhe 297 cm, Breite 98 cm, Tiefe 60 cm

Literature

  • Carmassi, Patrizia (2010): Die Orte der Bücher. Die Bibliothek des Halberstädter Doms im Mittelalter und ihre Aufbaugeschichte anhand eines Dominvenatrs von 1465. In: Schätze im Himmel - Bücher auf Erden. Mittelalterliche Handschriften aus Hildesheim. Wiesbaden : Harrassowitz, 256
  • Karlson, Olaf (2001): Truhe - Schrank - Altarschrein. Studien zum Bestand mittelalterlicher Möbel der mitteldeutschen Region von ca. 1200 bis ca. 1500. Band 2: Katalog- und Abbildungsteil. Mikrofiche-Ausg., Bd. 1, 5-6
  • Karlson, Olaf (2002): Zwei mittelalterliche Schränke aus dem Domschatz Halberstadt. In: Halberstadt - Dom und Domschatz (Hallesche Beiträge zur Kunstgeschichte 4). Halle, 133-156
  • Kreisel, Heinrich; Himmelheber, Georg (1981): Die Kunst des deutschen Möbels. Band 1: Von den Anfängen bis zum Hochbarock. München, 31
  • Meyer, Erich (1938): Das Dommuseum Halberstadt: Ein Führer. Halberstadt: Louis Koch, 9
  • Niebelschütz, Ernst von (1925): Der Harz: geht nicht ohne uns! Bd. 28. o. O., 94-97
  • Niebelschütz, Ernst von (1935): Aelteste deutsche Möbel in Halberstadt und Wernigerode. In: Montagsblatt Bd. 77. o. O., 6
  • Richter, Jörg (2009): Der Domschatz zu Halberstadt. Führer durch die Ausstellung. Wettin-Löbejün OT Dößel, 122-123
  • Schmuhl, Boje (Hg.), Tille, Katrin; Pregla, Barbara; Lind, Volker; Kalisch, Uwe (2001): Der Domschatz zu Halberstadt. Studie zur modellhaften Erforschung der Bedingungen für die Bewahrung und Pflege von umweltbelastetem national wertvollem Kunstgut in denkmalgeschützten Innenräumen. Leitzkau, 54, 61
Created Created
1250
Halberstadt
[Relation to time] [Relation to time]
1250
1249 1302
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt

Object from: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt

Der gotische Dom St. Stephanus und St. Sixtus in Halberstadt birgt zahlreiche Kunstwerke, in denen die Frömmigkeit von vielen Generationen zum...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.