Mieder, Frauenkleidung, aus dunkelbraunem Samt (außen) und Leinenstoff (innen) gefertigt. Im Mieder befinden sich neun unterschiedlich lange, ähnlich breite, flache Verstärkungen, die etwa den formgebenden Teilen einer Korsage entsprechen. Sie sind senkrecht im Zickzackstich mit rotem Garn eingenäht. Metallknöpfe als dekorativer Zierrat, ohne zum Verschließen des Kleidungsstückes zu dienen. Der verdeckt eingenähte Haken-Öse-Verschluss übernimmt das Schließen im Vorderteil.
Im oberen Bereich und an den Trägern gibt es eine Randeinfassung mit einer zur Zierde angebrachten Kordel; Auf der Innenseite des Mieders Namenszug auf Textilband: Günther Löbau; darunter 4 Stück von Hakenverschlüssen, die zum Anknöpfen an ein weiteres Kleidungsstück gedacht waren.
Das Mieder hat im Futter aufgetrocknete Ränder.
Nach bisherigem Wissensstand gehört diese Miederanfertigung nicht zur Frauentracht in der Magdeburger Börde des 19. Jahrhunderts.