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Bildnis Philipp Fischer von Weikersthal (Der Philosoph)

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Gemäldesammlung [MOI00130]
Bildnis Philipp Fischer von Weikersthal (Der Philosoph) (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Punctum/Bertram Kober RR-F)
Provenance/Rights: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Punctum/Bertram Kober / Punctum/Bertram Kober (RR-F)
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Description

Der Dargestellte, Philipp Fischer von Weikersthal (1871–1940), Professor der Altplıilologie am Eberhard-Ludwigs-
Gymnasium in Stuttgart, war mit Max Slevogt befreundet und besuchte ihn häufig auf seinem Schloss Neukastel in
der Pfalz. Bei einem dieser Aufenthalte ist das Bildnis entstanden.
Was zuallererst auffällt, ist die dominierende Rolle des Sonnenlichts. Folgerichtig behandelt Karl Scheffler in seiner
Slevogt-Monografie das Gemälde im Kapitel über Freilicht- und Naturstudien mit dem emphatischen Kommentar:
„Nie war der Künstler den lmpressionisten näher als in den Stunden der Arbeit an diesem Bild.“
Die Beleuchtung ist für ein Porträt äußerst ungewöhnlich: Der Dargestellte blickt den Betrachter im Gegenlicht
an. Es ist dieser Kunstgriff, der das Licht zum heimlichen Thema des Bildes macht. Der distinguierte junge Herr
mit Kneifer und aufgeschlagenem Buch in den Händen scheint in diesem Porträt nur wenig von seiner Eigenart zu
offenbaren. Wesentliche Partien seines Gesichts liegen im Halbschatten. Die Augengläser mit ihren Reflexen tun ein
Übriges, den Gesichtsausdruck weitgehend unbestimmt zu lassen.
Handelt es sich also eher um eine Freilichtstudie als um ein Porträt? Tatsächlich erscheinen Lichtreflexe,
sonnendurchflutetes Blattwerk, Blüten und Himmel als beinahe ebenso wichtig wie die sitzende Figur selbst. Und
beinahe zwingend ergibt sich aus der Lichtführung, dass sich der wärmste, lebhafteste Ton des Bildes ausgerechnet
im hochgestimmten Rot der sonnendurchglühten Ohren wiederfindet. Alle Elemente erzeugen zusammen eine lichte
und heitere Stimmung, die von der Person kaum abzutrennen ist.
Die Kenntnis der Familienerinnerungen an Philipp Fischer von Weikersthal als eines gütigen und humorvollen Menschen
ist für das Verständnis des Werkes nicht unbedingt vonnöten, aber die Tatsache unterstreicht den Zusammenhang
zwischen Naturstimmung und individuellen Wesenszügen, der in diesem Bild wie selbstverständlich hergestellt
wird. Der Gesamtcharakter des Bildes, der vom Licht geprägt ist, weist so auf den Charakter des Dargestellten zurück.
Außerordentlich ist die Farbigkeit des Gemäldes: Es gehört zu den Charakteristika Slevogt’scher Koloristik, aufgehellte
unmittelbar neben extrem abgedunkelte Buntfarben zu setzen, wobei letztere häufig zur Dunkelheit des Schwarzen
tendieren. Wegen ihrer geringen Eigenhelligkeit eignen sich Braun- und vor allem Blautöne hierfür besonders. Diese
Kontrastbehandlung erzeugt den Eindruck hellen, gleißenden Lichts. Am reinsten hat Slevogt später dieses Prinzip in
den Bildern seiner Ägyptenreise verwirklicht.

Material/Technique

Öl auf Leinwand

Measurements

97,5 x 77 cm

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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Object from: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

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