Die wenigsten Tierarten eignen sich zum Zähmen, Halten und Züchten. Bereits vor rund 10.000 Jahren gelang im Vorderen Orient die Domestikation der ersten Schafe und Ziegen, etwas später folgten dann Rinder und Schweine.
Für die mitteldeutschen neolithischen Gesellschaften zählten Rinder zu den wichtigsten und wertvollsten Nutztieren. Dabei stand jedoch offenbar nicht der Gewinn von Fleisch im Vordergrund, sondern vielmehr der Gewinn von Milch, die im Vergleich eine bis zu fünfmal höhere Nährwertausbeute liefert und sich in Form von Käse konservieren lässt.
Nachgewiesen ist die Kastration von Stieren, dadurch gewann man starke, aber friedliche Arbeitstiere, sowie Zugtiere für zwei- und vierrädrige Karren.
Rinderhälften als Leichenüberdeckungen, separate Bestattungen oder demonstrative Rinderkopfdeponierungen dokumentieren, dass diese Tierart einst einen festen Platz im rituellen Leben einiger Kulturen einnahm.
Der hier gezeigte Schädel einer 3-4jährigen Kuh fand sich als Beigabe in einem Grab.