Im Fundgut von Siedlungen finden sich zumeist nur bruchstückhaft überlieferte Tierknochen, wobei in diesen Knochenkonglomeraten jene von Schaf und Ziege kaum bis gar nicht zu unterscheiden sind. Ziegen dürften in erster Linie als Milchvieh gehalten worden sein. Der Milchertrag einer Ziege liegt etwa bei der Hälfte des Milchertrags einer Kuh und übertrift den von Schafen bei weitem. Ziegenmilch ist für den Menschen verträglicher als Kuhmilch. Zudem eigneten sich die Haare von Ziegen für die Herstellung von Filztextilien. Ziegen konnten aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit fast überall gehalten werden.
Die hier abgebildete Stirnpartie einer Ziege war Teil des Beigabenensembles einer Frau-Kind-Doppelbestattung. Die großen Hornzapfen deuten auf ein säbelförmiges Gehörn.