Querrechteckiges Holzrelief am unteren Brüstungsfeld der hofseitigen Ostfassade des in den Obergeschossen in Fachwerk ausgeführten "Holzhauses" im Nordosten des Schloßhofs. Die Darstellung bezieht sich auf das rechts davon angebrachte Porträtrelief der Gräfin Anna zu Stolberg-Wernigerode (1837-1907), Ehefrau des Grafen Otto zu Stolberg-Wernigerode (1837-1906), unter dem der historistische Um- und Ausbau des Schlosses erfolgte, und wird von einer Randleiste in Eierstabform gerahmt.
Das Relief zeigt Gräfin Anna rechts auf einem Armlehnstuhl mit hoher Rückenlehne in Renaissancetracht sitzend, umgeben von ihren sechs Kindern, von denen sich zwei direkt mit einer Schriftrolle bzw. einem Brief an sie wenden, rechts vor ihr erscheint einer ihrer Söhne mit einem kleinen Hund auf dem Arm. In der Bildmitte links ist ihr ältester Sohn sitzend und in ein Heft schreibend dargestellt, rechts steht sein Bruder mit einem Buch in den Armen, links sitzt eine Schwester auf dem Boden, streichelt einen neben ihr liegenden großen Hund und schaut zu der weiblichen Person hinter bzw. über ihr auf, bei der es sich vermutlich um eine Gouvernante oder Lehrerin handelt. Diese hat ihre Linke mahnend erhoben, während sie mit der Rechten ihren Rocksaum hält. Die Darstellung illustriert auf historisierende Weise die Rolle der Gräfin Anna als liebevolle Mutter und aufmerksame Erzieherin ihrer Kinder.
Die figürlichen Reliefs an dem 1881 fertiggestellten Gebäudeteil wurden von dem Bildhauer und -schnitzer Carl Dopmeyer (1824-1899) aus Hannover geschaffen.