Dieses Mustertuch für Weißstickerei aus der Zeit um 1900 gelangte im Jahre 1929 aus einem Tangermünder Haushalt in die Museumssammlung.
Es ist ringsum mit einem in verschiedener Art ausgeführten gebogten Rand versehen und weist die seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert typische Gliederung der oftmals im Handarbeitsunterricht der Mädchenschulen gefertigten Mustertücher auf, bei welcher Alphabet- und Ziffernzeilen dominieren und einige wenige Ornamente in Platt- und Lochstickerei - hier in den unteren Ecken je ein naturalistisches florales Motiv , teils mit Lochstickerei - sowie verschiedene Randgestaltungen geübt wurden.
Meist wurde - wie in diesem Fall - auch der Name der erfolgreichen Stickerin stolz verewigt. Der Namenszug "Anna Schwenn" verweist auf ein weiteres in der Sammlung befindliches Stopfmustertuch aus dem Jahre 1871 (V 175 D), so dass auch das Weißsticktuch sicherlich ähnlich datiert werden kann.