Porträt von Luise, Herzogin zu Mecklenburg und Königin von Preußen. Die deutsche Monarchin wird hier als junge Frau im Brustbild wiedergegeben. Mit leicht angedeutetem Lächeln ruht ihr sanfter Blick auf dem Betrachter. Sie trägt ein feines, einfaches Kleid, das unter dem Mieder geschnürt ist und um einen Umhang, der mit edlen Steinen am Kleid befestigt wurde, ergänzt ist. Außerdem trägt sie an ihrem rechten Oberarm einen Schmuckreif. Ihr hochgestecktes Haar ziert neben einer Krone einen weiteren Schmuckreif. Das Bildnis ist rechteckig gerahmt. Das Blatt muss Teil eines Buches gewesen sein, dass sich die Buchstaben der gegenüberliegenden Seite auf dem vorliegenden Blatt und im Motiv befinden.
Luise, Herzogin zu Mecklenburg wurde 1793 Gemahlin vom Kronprinzen Friedrich Wilhelms im Berliner Stadtschloss. Er wurde 1797 zum König Friedrich Wilhelm III. von Preußen erhoben, wodurch seine Gemahlin Königin wurde. Dadurch reiste sie viel mit ihrem Mann umher und traf dabei u.a. auf Napoleon, mit dem sie über den Frieden von Tilsit sprach. Berlin wurde dann französisch besetzt, sodass der König mit seiner Königin von Königsberg aus regierte und erst 1809 zurück ziehen konnte. Seine Frau Luise versuchte ihn mit schönem Familienleben und Ausflügen wie Veranstaltungen, Konzerte und Opern, zu unterstützen. Von ihrem Mann befindet sich ein Bildnis in der Stiftung Händel-Haus (Vgl. BS-III 669).
Das Bildnis wurde von dem in Dresden als Reproduktionsstecher tätigen Moritz Steinla (1791-1858) als Kupferstich ausgeführt. Als Vorlage nutzte er ein Ölgemälde von 1802, das von dem österreichischen Porträtmaler Josef Mathias Grassi (1757-1838) gemalt wurde und sich heute im Schloss Charlottenburg in Berlin befindet. Ein weiteres Exemplar des Blattes befindet sich in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. Das Buch, in dem der Stich erschienen sein muss, konnte bisher nicht ermittelt werden.
Signatur: M. Steinla gest.
Beschriftung: LUISE Königin v. Preussen.