Dargestellt ist Neustadt-Harzburg von Nordosten, der Bahnhof und das neue Bahnhofsviertel sind der Anlass für diese Standort-Wahl. Der Blick geht vom Harzer Vorland von Nordosten in Richtung Harz. Im Vordergrund ist der Zusammenfluss von Bleiche und Radau am rechten Bildrand erahnbar. Dahinter erstreckt sich der neue Stadtteil um den ab 1841 errichteten Bahnhof Harzburg, ein Dampfzug fährt gerade ein. Aus der Silhouette der Harzberge ragt der Große Burgberg mit der Harzburg heraus, eine im Mittelalter bedeutende Reichsburg und bald eines der wichtigsten Ausflugsziele des rasch wachsenden Kurortes, der 1892 den Namen Bad Harzburg annahm, in welchem die alten Orte Neustadt und Schulenrode aufgingen.
Die Darstellung ist mit einem Rahmen umrandet und darunter bezeichnet li. u. "W. Ripe del.", re. u. "A. Schule sc." (verwischt), Mi. u. ""Harzburg. / Druck & Verlag von Ed. Brückner in Goslar." (schwach lesbar). Die Ansicht stammt aus einer Blattfolge "Erinnerung an Harzburg", die der Goslarer Verleger angesichts der wachsenden Beliebtheit des Kur- und Badeortes, der darüberhinaus mit der Mathildenhütte auch ein bedeutendes industrielles Zentrum war, herausgegeben hat.
Das Blatt ist zugleich Nr. 3 der Ansichtenfolge "Harz-Album", die ab 1853 mit zunächst 24 Blatt erschienen und schrittweise vermehrt wurden. Eine genaue Datierung ist daher schwierig. Sie ist noch nicht im Geleitsmann durch den Harz von August Ey (1854 erschienen) enthalten.
Es kam 2019 als Schenkung der Sammlung Bürger an die Schloß Wernigerode GmbH.