Pürschel stellt eine Heidelandschaft mit rotblühendem Heidekraut dar. In dieser flachen Landschaft wachsen vereinzelt Bäume. Über allem strahlt ein blauer Himmel mit weißen Wolken. Diese Heidelandschaft ist typisch für die norddeutsche Region. Hanns-Beatus Pürschel zeichnet sich durch einen sehr feinen Malstil und große Detailtreue aus. In dieser Landschaftsdarstellung erscheinen alle Elemente sehr klar. Das Licht kommt senkrecht von oben und wirft nur wenig Schatten, der jeweils wie eine kleine Scheibe unter jedem Baum liegt und ihn dadurch von seiner Umgebung isoliert, fast wie eine Skulptur auf einem Podest. So entsteht zunächst ein statischer Gesamteindruck, der aber sogleich durch die feine Detailstruktur und den flimmernden Pinselstrich aufgelöst wird. Unten links befindet sich das Monogramm "HBP33" und die Jahreszahl "36", daraus ergibt sich die Datierung auf 1933-36.
Hanns Beatus Pürschel wurde 1899 in Sagan/Schlesien geboren und verstarb 1946 in Wernigerode. Von 1921 bis 1922 studierte er an der Kunsthochschule Weimar. Eine Weiterbildung absolvierte er im Städel-Museum in Frankfurt/Main. Er hatte seine erste Ausstellung 1927 in Wernigerode. Zunächst war er in Friedrichsdorf wohnhaft und als Organist an der dortigen Stadtkirche tätig. Ab 1936 war er in Wernigerode ansässig. Erst 1946 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft heim.