Die Stephanskirche verdankt ihren Namen dem 1147 eingeweihten Benediktiner-Nonnenkloster St. Stephan. Wegen dauernder Kriegsgefahr wurde das Kloster um die Mitte des 15. Jahrhunderts abgebrochen. Während des Sächsischen Bruderkrieges (1446 bis 1451) ließ Bischof Peter von Schleinitz die Nonnen des Klosters St. Stephan in das nördlich der Michaeliskirche errichtete Gebäude Michaeliskirchhof 9 übersiedeln. 1517 wurde für die Schwestern an der Nordwestecke der Kirche ein Anbau mit Kapelle errichtet, den sie über einen Holzgang erreichen konnten. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde aus den Überresten des Klosters an der Stelle der heutigen Kirche zunächst eine hölzerne und erst nach und nach eine in Stein ausgebaute Kirche für die damals neu gegründete Stephansgemeinde errichtet. Wegen Baufälligkeit wurde diese bereits 1729 wieder abgerissen. Unter teilweiser Verwendung der alten Mauern begann man im gleichen Jahr mit dem Bau der neuen Stephanskirche, die am 14. September 1741 geweiht wurde. Sie ist ein schlichter Saalbau und gleicht einer größeren Dorfkirche. Die aus der Erbauungszeit der Kirche stammende dreiteilige Altar- und Kanzelwand findet man an der Ostseite des Raumes. Einen besonderen Schmuck der Kirche bilden die zwei wiederhergestellten holzgeschnitzten und vergoldeten Altarschreine unter der Orgelempore aus der Zeit um 1520.