Dieser holzgenagelte Schuh ist aus braunem Rindsleder. Das Holznageln ist eine traditionelle Machart für Schuhe. Unter Nageln versteht der Schuster die Befestigung der Außensohle mit Hilfe von Holznägeln. Die Holzstifte verbinden Brandsohle, Schaft und Laufsohle. Dieses Verfahren ist 1818 in Amerika erfunden und kurz darauf nach Europa gebracht worden. Je nach Art der Schuhe und nach Art und Stärke des Leders werden die Holznägel ausgesucht und in die vorgebohrten Löcher mit zwei kurzen, schnellen Schlägen eingeschlagen und festgeklopft. Der Holznagel muss so lang sein, dass seine Spitze die Brandsohle noch durchstößt. Die herausstehenden Enden der Holznägel werden ab geraspelt, damit eine glatte Innensohle entsteht. Der Abstand der Nagellöcher hängt von der Dicke der Nägel ab, muss jedoch gleichmäßig sein. Es gibt deutsche und amerikanische Holznägel. Deutsche sind zweiseitig zugespitzt, und amerikanische haben eine pyramidenförmige, vierseitige Spitze. Die deutschen Holznägel, auch "Berliner" genannt, schonen die Leisten mehr als die amerikanischen, da die Nagelspitzen weniger, große Löcher verursachen. Holznägel werden vorzugsweise aus Birkenholz erstellt, aber auch aus Buche und Ahorn. Der Schuh ist mit offener Schnürung, die sog. Derby-Form herstellt. Die offene Schnürung ist sehr flexibel und kann unterschiedlich weit eingestellt werden von sehr weit bis eng. Die gesamte Länge der Schnürung ist einer aus Obermaterial bestehenden Zunge unterlegt. Für die Innenausstattung wurde Leinen verwendet. Absatz ist aus einzelnen Lederschichten (Schichtabsatz). Absatzfleck ist aufgenagelt. Schuh wiegt 169 g.