1924 siedelte der in Japan als Sohn eines Hamburger Großkaufmanns geborene Otto Illies aus der Hansestadt nach Wernigerode über. In der alten Bergwerkslandschaft seiner neuen Heimat fand er überaus eigentümliche Bildmotive: Steinbrüche und die Harzer Pingen. Waren auch Steinbrüche kein geläufiges Sujet, so hatten doch beispielsweise Albrecht Dürer, Caspar David Friedrich oder auch der Weimarer Christian Rohlfs solche gemalt oder gezeichnet. In die verlassenen Erzbergwerksstollen, wie sie Illies am Büchenberg unweit seines Wohnortes fand, dürfte sich zuvor noch kaum ein Maler verirrt, geschweige denn in ihnen gemalt haben. Illies war tief beeindruckt von dieser „gewaltigen Unterwelt“ (Erinnerungen und Tagebuchaufzeichnungen, 17.8.1946, Ms. im Gleimhaus). Das Innere des Stollens zeigte sich ihm geradezu mystisch dunkelglühend in allen erdenklichen Violett-, Grün-, Rot- und Blau-Tönen schillernd.
Von den verschiedenen, teilweise unvollendeten Versionen des Motivs ist die vorliegende die gültigste.