1920 illustrierte Dora Baum (1881–1949) für den Verlag Reichhold & Lang München das „Christkindleins Haus“, der erste Kalender mit Türen bzw. Fenstern, die man öffnen konnte. Zu sehen ist die gelbliche Fassade eines Hauses mit verschneitem barockem Giebel unter dunklem Sternenhimmel. Verschieden große Fenster sind mit grünen Fensterläden verschlossen und darüber mit einer roten Zahl versehen. Bei diesem Kalender handelt es sich um einen Nikolaus-Kalender, d. h. er setzt statt zum 1. Dezember erst zum 6. Dezember ein. Es gibt also statt 24 Türchen nur 18 Fensterchen sowie ein großes Türchen für den Weihnachtstag. Hinter den Läden befinden sich kleine Bilder mit Engeln, die vor dem Fest mit allerhand Vorbereitungen beschäftigt sind, dem Nikolaus und natürlich dem Christkind. Der Verleger Gerhard Lang (1881–1974) vom oben erwähnten Verlag ist übrigens auch Erfinder des mit Schokolade gefüllten Kalenders.
Unser Münchner Adventskalender war 1928 das Geschenk an einen kleinen Jochen, wie auf der Rückseite mit Bleistift notiert wurde. Der Besitzer hat sein Stück zusätzlich noch individualisiert, denn die Hintergründe der einzelnen Bildchen sind mit glitzernder Farbe ausgemalt. Seit 1959 ist er Teil der Sammlung vom Museum Schloss Neuenburg.
(Text: MW)