Herder verhalf Karl August Böttiger (1760-1835) 1791 zur Stelle als Direktor des Gymnasiums in Weimar und als Oberkonsistorialrat für Schulangelegenheiten. Dort fand Böttiger engen Anschluß an Wieland und Bertuch. Er war vor allem journalistisch tätig und führte das von Bertuch gegründete "Journal des Luxus und der Moden" von 1795 bis 1803 fort und gab von 1797 bis 1803 den "Neuen deutschen Merkur" heraus. Seine Korrespondenzen und Rezensionen in verschiedenen Zeitschriften riefen wiederholt Gegenstimmen auf den Plan (Herder, Schiller, Goethe, die Romantiker). 1805 zog er nach Dresden, wo er u.a. als Oberaufseher der Antikenmuseen wirkte. Durch seine Aufzeichnungen über die "Literarischen Zustände und Zeitgenossen", herausgegeben von seinem Sohn Karl Wilhelm Böttiger (1838), in denen über das literarische aber auch gesellschaftliche Leben in Weimar berichtet wird, hat Böttiger ein wichtiges Dokument hinterlassen.
Das Porträt Böttigers gehört zu einer Reihe von Bildnissen Dessauer und Weimarer Persönlichkeiten sowie eines Porträts Gleims, die Tischbein 1795-1797 für Gleim gemalt hat.
verso: Boetticher / gem. von / Tischbein / 1795.