Das Bucheignerzeichnen für den Berliner Schriftsteller und Verleger Friedrich Nicolai, für dessen Verlagserzeugnisse Chodowiecki eine Vielzahl an Illustrationen geschaffen hatte, entstand in zwei Formaten; bei dem vorliegenden Exemplar handelt es sich um die kleinere Version. Mit Bücherstapel, Manuskript, Federkiel und Tintenfass sind Attribute der Schriftstellerei bzw. des Verlagswesens dargestellt. Die Besitzangabe "Friderici Nicolai et Amicorum" (Friedrich Nicolai und seinen Freunden) begegnet in entsprechender Form bereits in den Exlibris der Humanisten (Willibald Pirckheimer: "Sibi et amicis p[ositus]") und um 1770 bei dem Halberstädter Dichter und Sammler Johann Wilhelm Ludwig Gleim ("Gleimii et amicorum") in einer von Johann David Schleuen geschaffenen Radierung. Das Motto ist Ausdruck des hochblühenden Freundschaftskultes der Aufklärung und zugleich Andeutung des Gedankens der Leihbücherei.
Die Zuschreibung an Chodowiecki stützt sich auf die Erinnerungen von Nicolais Enkel Gustav Partey.