Wie andere Musiker der Galerie „Gesicht und Lebensweg“ schert sich Ichiro Agata nicht um Rezepturen, Zutaten, Marketingstrategien, Effektivität usw., wenn sie Musik kreieren. Sie kehren heraus, was heraus muss. Sie stellen sich dem, was da ist, auch wenn es dunkel ist. Sie führen das Unsehbare der Wahrnehmung zu. Ihnen ist an Wahrheit und Wahrhaftigkeit gelegen - künstlerische Integrität in höchster Konsequenz. Es ist ausgeschlossen, bei einem solchen Anspruch an sich und seine Arbeit, ein Leben zu führen, wie es der „Einer-von-vielen-Mensch“ führt. An ihnen wird ein Paradoxon sichtbar: Sie stehen oft im Mittelpunkt und sind doch eher Randexistenzen. Das Massenpublikum kann mit ihnen nichts anfangen, die kleineren Scharen derjenigen, die die Kunst erkennen und lieben, dafür umso mehr. Oft ist zwischen Ablehnung und Liebe kaum ein Spalt Platz. Weniger zählbare Konsumenten heißt jedoch nicht: weniger Wirkung. Im Gegenteil. Sie erzeugen mit ihrer Kunst Funken und daraus entsteht ein Licht wie eine olympische Fackel, an der sich unentwegt weitere Lichter entzünden, denn sie sind eine unermüdlich sprudelnde Inspirationsquelle für andere Künstler, nicht nur für Musiker. So geht der Mut zur Wahrheit nicht verloren und die scheinbar kleine Kraft ist wie ein Relais, das mit kleinem Impuls gewaltigen Kräften die Bahn bereiten kann. So lange diese Kraft fließt, heißt sie: Hoffnung. Das zeigt, dass Kunst kein lästiges und teures Anhängsel ist, überflüssiger Luxus, sondern dass Kunst in unserer Zeit ein Überlebenshelfer ist. Kunst ist kaum von Liebe zu trennen, sie hilft Frieden schaffen und Frieden ist die Voraussetzung für Brot und Wasser und eine sichere Behausung. Was kann es Wichtigeres geben?