Lesefund von einer germanischen Siedlung; Salböl- oder Parfümflakon aus Achat; kleine Amphore mit lekythosähnlichem Profil; leicht abgesetzter Standboden mit kleinem Loch/einer Feinbohrung in der Mitte (technische Gründe Herstellung/Befüllung(?)) in der Mitte; Gefäßkörper im Unterteil leicht ausladend, dann gleichbleibend zylindrisch langgestreckt; horizontale Schulter und kurzer zylindrischer Hals; oberer Randabschluss fehlt; zwei schulter-unterrandständige Henkel mit rechtwinkligem Knick; dunkel-hellbraun-weiß gebändert.
Bisher sind nur drei Gefäße aus Schmuckstein mit gesichertem Fundort in Deutschland bekannt und darüber hinaus etwa 100 antike Exemplare aus Achat. Derartige Gefäße waren damals sehr begehrt. In der Wertschätzung rangierten sie weit über Gold und Silber und nur höchste Persönlichkeiten konnten sich diese kostbaren Gefäße leisten. Der Wert lag dabei weniger im Ausgangsmaterial Achat – einer relativ harten Qarzvarietät – als vielmehr in der äußerst aufwändigen und kunstfertigen Bearbeitung des Steins, der erst nach mühevollem Schliff und abschließender Politur zur gewünschten Exklusivität gelangte. Passend hierfür dürfte das kleine Gefäß für edles Salböl oder Parfüm verwendet worden zu sein. Dieses Exemplar kam wohl als Geschenk oder Beute in eine germanische Siedlung nach Kleinjena im Burgenlandkreis.