Dargestellt ist der Marktplatz von Goslar mit Rathaus, Kaiserworth und Marktbrunnen.
Den Mittelpunkt des Marktes bildet der Marktbrunnen. Aus der kleinen oberen Schale strömt das Wasser in das untere Becken, das wie ein riesiger Kelch auf einem Fuß steht. Die beiden Schalen wurden im 12. Jh. gegossen und im 13. Jh. von einem Adler bekrönt, der hier golden in der Sonne glänzt. Seine Krone erhielt er im 18. Jahrhundert.
Das spätgotische Rathaus begrenzt den Platz an der Rückseite mit dem rötlich verputzten Ostflügel aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Im Erdgeschoss befinden sich weite, offene Spitzbogenarkaden, darüber erhebt sich das Obergeschoss mit gotischen Maßwerkfenstern. Über dem Dach mit seinen Zwerchgiebeln ragen die beiden ungleichen Türme der Marktkirche St. Cosmas und Damian auf.
Links steht der Kaiserworth, der 1494 als Gildehaus der Tuchhändler mit einem Laubengang aus offenen Rundbogenarkaden erbaut wurde. Der Erker, der wie ein abgefangener Turm in der Mitte des Gebäudes vorspringt, bildet den linken Bildrand. Der Zustand des Gebäudes ist schadhaft. Im Untergeschoss ist der Putz fleckig oder abgebröckelt. Die schmückenden Standbilder der verschiedenen Kaiser an der Fassade sind nicht zu erkennen. Mit Ausnahme der Wände zwischen den Fenstern im Obergeschoss, die blau sind, herrscht hier, wie auch bei den Nachbarhäusern, ein tristes Graubeige vor. Allein das Sonnenlicht, das aus einem bewölkten Himmel auf den sandfarbenen Marktplatz fällt, erzeugt ein lebendiges Licht- und Schattenspiel.
Das Bild entstand 1946 und vermittelt einen Eindruck dieses Ensembles nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.