Drei Amulettzylinder „bozbend“ mit Schellen- und Fischbehang. „Bozbend“ setzt sich aus den Ausdrücken „boz“ (grau, weißlich-grau, hellblau) und „bend“ (Mauer, Wall) zusammen. Vermutlich steht die Bezeichnung metaphorisch für ein räumlich abgegrenztes Weltbild, in dem Bezug auf die graue Erde und das blaue Wasser genommen wird. Mit dem Wort „bozbend“ werden verschiedene Formen wie Zylinder, Quadrat, Trapez und Kreis und deren Anwendungen verbunden: entweder als Amulett oder als Schmuckelement. Hauptsächlich treten „bozbend“ als Amulett in Röhren- und Kreisform auf. Der Schmuck kann einen Hohlkörper bilden und mitunter an einer Seite geöffnet werden. Hohlkörper wird dann zur Lagerung verschiedener Kleinigkeiten oder Gebete genutzt. Die Amulette werden an die Kleidung genäht oder an Ketten und Bändern um den Hals getragen. Die Zylinder lassen sich seitlich durch das Herausziehen der kuppelförmigen Verschlusskappe öffnen, um einen Papierstreifen mit Koransuren oder magischen Symbolen einzuführen.
Es handelt sich um drei silberne Amulettzylinder, an denen jeweils mehrere Ösen angelötet sind. Zylinder a) ist ohne Behang mit sieben angelöteten Ösen, vermutlich ist unten eine Öse abgebrochen. Zylinder b) hat fünf Fuchsschwanzkettchen an denen jeweils ein Glöckchen hängt, sieben Ösen sind angelötet, oben zwei unten fünf. Zylinder c) hat fünf Kettenstücke, an deren Enden jeweils ein geprägtes Fischelement hängt. Sieben Ösen sind angelötet, oben zwei und unten fünf. Die einzelnen Amulettzylinder werden von Bändern aus gedrehtem Draht verziert. Die beiden Enden der Röhren schließen in einer Halbkugel ab, aus denen ein kleines Scharnier ragt.