Die genaue Herkunft dieser beiden weiblichen Heiligenfiguren ist unbekannt.
Beide sind relativ flach ausgearbeitet und rückseitig grob ausgehöhlt.
Die Heiligen stehen in prägnantem Schwung. Sie sind in eng anliegende Kleider gekleidet und tragen darüber weit geöffnete bzw. herab gerutschte Mäntel, die nervös geknitterte Falten bilden, welche fast ein Eigenleben zu führen scheinen. Die Draperien sind sehr gekonnt ausgearbeitet, die Figuren wirken plastischer und tiefer, als sie eigentlich sind.
Die relativ kleinen Gesichter werden von üppigen, lang herab fallenden Locken gerahmt, auf den Köpfen sitzen flache Kronreifen, deren Zacken fehlen. Die Heiligen haben betonte hohe Stirnen und nah beieinander liegende verhältnismäßig kleine Gesichtsorgane. Alles ist fein geschnitzt.
Die Skulpturen setzen den durch süddeutsche Schnitzer wie Veit Stoß entwickelten und reich bewegten Gewandfaltenstil voraus. In der norddeutschen Region wären Künstler wie Benedikt Dreyer zu nennen, die einen ähnlichen Stil vertreten. Aufgrund der Verwendung des weichen Laubholzes ist von einer Entstehung in einem nördlichen Kunstzentrum (Lübeck, Lüneburg, Hamburg) allerdings abzusehen. Auch anderswo in den nördlichen Regionen des Reiches war der Stil anzutreffen, besonders in Stettin und der nördlichen Neumark, doch auch Mitteldeutschland kommt in Frage. In der Altmark sind im Stil die Figuren aus Königstedt verwandt.