In der Öffentlichkeit kannte man Gleim bis zu seinem Lebensende als den preußischen Grenadier. Als solcher bei Herzog Ferdinand von Braunschweig, einem der wichtigsten und erfolgreichsten Heerführer des Siebenjährigen Krieges, der auch Grenadierbataillons befehligt hatte, in Erinnerung zu sein und von diesem geachtet und gar mit der Possessiv-Wendung ‚mein Grenadier‘ tituliert zu werden, dürfte Gleim mit Stolz erfüllt haben.
Wohlgeborner,
besonders vielgeehrter Herr Hofrath!
Ich danke Ew. Wohlgeb. vielmals für die gefällige Communication der vom Herrn Canonikus Gleim Ihnen bey der neulichen Veranlaßung überschickten Verse, in deren schönen und launigen Bearbeitung man es nicht bemerkt, daß der Verfaßer das Zehnweh am Fuße habe. Versichern Sie ihm doch gelegentlich mit Vermeldung meines großen Compliments, daß ich gleichfalls meinen alten Grenadier von Herzen lieb hätte, und jederzeit mich freuen würde, ihm Beweise davon geben zu können.
Ich nehme übrigens an dem mir zugleich gemeldeten Wohlbefinden Ihrer lieben Gattin, der sie mich bestens empfehlen wollen, den aufrichtigsten Antheil, und verbleibe mit ganz vorzüglicher Werthschätzung
Ew. Wohlgeboren ergebener freundwilliger Ferdinand Herzog zu Braunschweig und Lüneburg
Braunschweig den 17ten Jan. 1791.