Dargestellt ist eine landschaftliche Szenerie mit einem hohen Baum vor Felsen rechts und einem Landschaftsausblick in einen Hohlweg links. Aus dem Felsen fließt eine Quelle, dessen Wasserlauf durch eine Brücke führt. Vorn verschattet lagern vier Wanderer an einem Stein neben einem Gewässer. Einer ist auf dem sonnenbeschienenen breiten Weg unterwegs. Das stark abgenutzte Blatt, mit Flecken, Knicken sowie alten Nummern (z.B. "KG 381 P") zeugt von der einstigen Wertschätzung des heute seinem bekannteren Sohn Wilhelm Kobell (1766-1863) nachgestellten Vater. Ferdinand Kobell (1740-1799) war als Landschaftsmaler tätig und erlangte weite Verbreitung durch seine etwa 300 fein und mit Leichtigkeit gefertigten Landschafts-Radierungen, die sogar nach seinem Tode noch nachaufgelegt wurden. Es handelt sich bei seinen Radierungen nicht um Veduten, sondern um dem Zeitgeschmack angepasste Kompositionen in Nachahmung der holländischen Maler und Radierer des 17. Jahrhunderts. Die Radierung ist re. u. unter der Darstellung bezeichnet "F. Kobell f. 1773."