Arm- oder Beinberge aus ovalem Bronzedraht mit gegensinnig gedrehten und tief gekerbten Spiralen: innere Windungen gleichmäßig schräg gekerbt, auf den äußeren Windungen in größeren Abständen Gruppen von je drei Kerben mit schräg gekerbten Feldern; auf dem Ring Felder aus schrägen Leistermustern zwischen kreuzschraffierten Feldern.
Dieses Fundstück ist Teil eines Depotfundes aus zwei ähnlichen Arm- oder Beinbergen, der bereits 1886 bei Ausschachtungsarbeiten auf einer kleinen Anhöhe innerhalb eines sumpfigen Geländes aufgefunden wurde. Sie besitzen deshalb beide eine charakteristische Moorpatina (zweite Armberge hier ohne Abbildung/Nachweis). 1905 wurden sie von der damaligen Landesanstalt für Vorgeschichte in Halle für 130 Mark aufgekauft.
Ob diese Bergen am Arm oder am Unterschenkel getragen wurden, lässt sich nicht entscheiden. Aufgrund vergleichbarer Funde aus Gräbern ist bekannt, dass sie immer paarweise am Oberarm oder an den Unterschenkeln getragen wurden. Von den bisher neun bekannten Bergen aus der Altmark weisen sieben weitgehende Übereinstimmung sowohl in ihrer Grösse als auch in der Verzierung auf.
Das Hauptverbreitungsgebiet dieser reich verzierten Bergen liegt im heutigen West-Mecklenburg. Einzelfunde kommen noch in der schwäbischen Alb und auf dem Balkan vor. Es bleibt offen, ob die Verbreitung im Bereich der Elb-Havel-Gruppe im nordöstlichen Sachsen-Anhalt als Hinweis auf "fremde Frauen" aus Mecklenburg gedeutet werden kann, die auch ihre Tracht mitbrachten oder ob dies eine logische Folge von sicherlich verzweigten Handelsbeziehungen benachbarter Gruppen ist.