Von oben nach unten:
Bronzene Stabdolchklinge; Einzelfund. Merseburg, Saalekreis;
Bronzene Stabdolchklinge; Grabfund. Obhausen, Saalekreis.
Bronzene Stabdolchklinge mit Schaftkopf; Einzelfund. Welbsleben, Salzlandkreis;
Bronzene Dolchklinge mit Schaftkopf; Einzelfund. Halle-Jägerberg.
Die seltsamen Stabdolche sind in der frühen Bronzezeit nahezu in ganz Europa verbreitet. Überliefert sind einzelne Klingen, auch mit Resten einer Holzschäftung, und Klingen mit Schaftköpfen aus Metall. Der eigentliche Haltestab war wohl in der Regel aus Holz, es gibt aber auch Varianten aus Bronze. Nach den regionalen Besonderheiten kann man davon ausgehen, dass die Stabdolche auch an unterschiedlichen Orten hergestellt worden sind.
Einige sind tatsächlich als Waffe brauchbar, für andere ist das ausgeschlossen. Einer Funktion als Waffe dient diese Formgebung eigentlich nicht. Der Stabdolch gehört neben dem Beil, der Nadel und dem Goldarmring zur regulären Ausstattung eines toten Fürsten. Aus einer reichen Frauenbestattung Südenglands kennen wir sogar einen Miniaturstabdolch mit Bernsteinklinge und goldenem Schaft. Das Vorkommen in Prunkgräbern und reichen Hortfunden sowie Abbilder aus Stein in Skandinavien, Südwestdeutschland und Oberitalien lassen uns den Stabdolch als Würdezeichen und Rangsymbol betrachten.