Klassizistischer Aufsatzofen aus glasierter Keramik, cremefarben gestrichen, mit eisernem Feuerkasten. Der Ofen besteht aus insgesamt 13 Teilen auf quadratischer Grundform auf zwei Füßen, hinten zusammengeführt. Der gusseiserne Feuerkasten wird durch eine Doppeltür mit Messinggriffknöpfen geöffnet. Er hat Schlitze zur Luftregulierung. Darüber sitzt der sechsteilige Aufsatz aus cremefarbener Keramik.
Über einem kanneliertem Postament befindet sich eine mit Ranken verzierte, halbrunde Wärmenische mit abgesetzter Rundbogenöffnung. Dort ist die Jahreszahl 1797 zu erkennen, was Rückschlüsse zur Entstehungszeit gibt. Darüber schließt sich auf der ursprünglich quadratischen Grundform ein sich konisch verjüngender, unterschiedlich gegliederter Obelisk an, verziert mit einem Blattkranz als Profilleiste sowie einem stehenden Blattfries mit darüberliegender, umlaufend gerollter, plastisch ausgearbeiteter Blumenranke. Der obere, sich verjüngende Teil ist kanneliert und wird durch eine Vase bekrönt. Das Dekor entspricht der frühklassizistischen Zeit (Zopfperiode) monumentaler Art mit seinen antikisierenden Formen.
Der Ofen war ehemals farbig bemalt, was später abgewaschen bzw. durch einen cremefarbenen Anstrich ersetzt wurde. Dieser kommt der originalen Farbigkeit vermutlich nahe, denn diese ist nicht mehr zu eruieren. Farbuntersuchungen im Jahr 1998 ergaben eine mehrmalige Übermalung. Die jüngste Farbfassung in Braunrot, Schwarz, Grün und Dunkelbraun, in starken Kontrasten eingesetzt, stammt mindestens aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dieser Ofen stand einst im Weinbergshaus im Herrenberg des Freyburgers Ernst Sachse und wurde dem Museum Ende der 1950er Jahre geschenkt. Auf einer Fotografie aus den 1930er/40er Jahren ist der Ofen in situ im Weinbergshaus noch mit Bemalung zu sehen.