Die Figur des Hl. Christophorusaus der Barnebecker Dorfkirche ist stark beschädigt und ihrer Fassung bis auf geringe Reste beraubt. Dennoch wirkt sie auch heute noch sehr ausdrucksvoll.
Die teils angedübelten Beine fehlen, der linke Arm sowie Kopf und Arme des Jesuskindes sind abgebrochen. Die Skulptur ist insgesamt bestoßen und wohl durch Feuchtigkeitseinwirkung geschädigt.
Sie ist vollplastisch und sorgfältig ausgearbeitet. Jesus sitzt auf der rechten Schulter und wird von der Hand des Christophorus gestützt. Jener trägt über einem gegürteten Rock einen über der Brust zusammengehaltenen Mantel, auf dem Kopf einen Hut. Die linke Hand war erhoben und hielt vermutlich einen Wanderstab. Das kräftig modellierte Gesicht wird geprägt durch die breite Stirn und die prägnanten Jochbeine. Die Haare und die Bartlocken sind nur grob ausgearbeitet und wurden wohl durch den Kreidegrund modelliert. Im Kopf befindet sich ein großes zugesetztes Dübelloch.
Vollplastische Skulpturen dieses Heiligen sind verhältnismäßig selten erhalten. Vielleicht stand die Figur in einem Zusammenhang mit der ebenfalls vollplastischen Figur des Bischofs (Inv.-Nr. VI/69/57) aus derselben Kirche.
Die Skulptur ist der Mode und dem Gewandfaltenstil nach zu urteilen um 1470 zu datieren.
Eine freie Aufstellung, vielleicht auch in einer Nische – man denke an die Christophorusfigur in der Fassade des Rathauses der Neustadt Salzwedel (1509) ist denkbar.