Mit dem Westfälischen Frieden wurde das Halberstädter Bistum säkularisiert und als selbstständiges Fürstentum in das Kurfürstentum Brandenburg eingegliedert. Der Landesherr war fortan der Kurfürst von Brandenburg. Das Fürstentum behielt eine eigene Regierung mit einer städtischen Verfassung. Am 3. April 1650 huldigte man auf dem Holzmarkt in Halberstadt dem neuen Landesherrn Friedrich Wilhelm (1648-1688), Kurfürst zu Brandenburg.
Grundsätzlich änderte sich im Münzwesen der Stadt durch die Eingliederung in das Kurfürstentum nichts, denn der Münzfuss stimmte mit dem Brandenburgischen überein. Parallel zum kaum von Stadt und Domkapitel genutzten Münzprivileg, lässt auch der Kurfürst Münzen in Halberstadt prägen und erhofft sich damit vermutlich gewisse Einnahmen durch den Schlagschatz. Bereits 1651 beginnt die Ausmünzung von Gutegroschen für den Handel mit Brandenburg und Zweimariengroschen für den Geschäftsverkehr mit den braunschweigischen Landesteilen. Bis 1680 entstehen so Dukaten, Taler und Groschen. Die Prägetätigkeit endet erst mit der Schließung der Münzstätte am 28. September 1680 auf Geheiß der Kurfürsten.
Dieser Gutegroschen aus dem Jahr 1679 zeigt auf der Vorderseite ein mit dem Kurhut bedecktes fünffeldiges Wappenschild mit dem Halberstädter Stadtwappen in der Mitte. Auf der Rückseite steht in fünf Zeilen: 24/EINEN/REICHS/THALER/.1679. (C. Heinevetter)