Porträt von Nikolaus Kopernikus. Der deutsche Astronom wird hier als Halbfigur nach rechts gewandt dargestellt. Sein kühner Blick geht links am Betrachter vorbei. Statt Perücke trägt er schulterlange, offene Haare. Zu seiner Kleidung gehört ein Mantel mit Pelzbesatz am Kragen und den Ärmeln. In seiner rechten Hand hält er ein sog. Tellurium, ein Gerät zur Demonstration der Bewegungen von Planeten um die Sonne. Das Bildnis ist in einen achteckigen Rahmen gefasst.
Nikolaus Kopernikus ist eine Persönlichkeit, die jedem bekannt sein durfte. Sein Vermächtnis ist die Beschreibung der Welt in einem heliozentrischen Weltbild: die Erde sei ein Planet, der sich um sich selbst und, ebenso wie alle anderen Planeten, um die Sonne drehe. Damit revolutionierte er das bis dahin vorherrschende geozentrische Weltbild, bei dem sich alles um die Erde, auch die Sonne, drehe. Diese Thesen hielt er in seinem Hauptwerk fest, dass er 1543 in Nürnberg publizierte. Ein Studium der Astronomie in Bologna von 1496/1497 brachte ihn wohl dazu. Nebenher war er auch Domherr des Fürstbistums Ermland in Preußen.
Die meisten Sammlungen sind der Meinung, dass die unter dem Bildnis angebrachte Signatur, "Rosmaesler sculp.", dem Stecher und Zeichner Friedrich Roßmäßler (1775-1858) zugeordnet werden kann, der aus Leipzig stammt. Als Vorlage fungierte sicherlich ein Punktierstich von Conrad Westermayr (1765-1834), Künstler aus Hanau. Da als Verleger die Gebrüder Schumann aus Zwickau angegeben sind, wird das Blatt vermutlich in ihrer Publikation "Bildnisse der berühmtesten Menschen aller Völker und Zeiten" (Supplementband zu jedem biographischen Wörterbuch, besonders zum Conversations-Lexikon) erschienen sein. Bisher konnte dies nicht bewiesen werden. Weitere Exemplare des Blattes befinden sich heute in der Universitätsbibliothek Leipzig, in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien und in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel.
Signatur: Rosmaesler sculp. Zwickau, bei Gebr. Schumann.
Beschriftung: NICOLAUS COPERNICUS.