Die Liederhandschrift aus dem 19. Jahrhundert umfasst 160 Blätter, welche auf beiden Seiten beschrieben wurden. Sie besteht aus zehn unterschiedlich dicken Lagen, vor welche 18 einzelne Blätter geheftet wurden. Es gibt keine Seitenzahlen, zum Teil aber Jahresangaben.
Die Liederhandschrift wurde verfasst von Friedrich Wilhelm Raue (1817-1845), einem Schuhmachermeister aus Sangerhausen. Nach Raues Tod ging die Handschrift in den Besitz seines Sohns über.
Raue hatte die Lieder so aufgeschrieben hatte, wie er sie gehört hatte. Die Orthografie ist oft nicht berücksichtigt, vieles ist mundartlich.
Die Handschrift umfasst vorrangig:
- Soldatenlieder
- Kriegslieder
- Lieder über den Tod
- Spottlieder über Napoleon
- Liebeslieder
- Lieder über Freundschaft
- erotische Lieder
- Naturlieder
- Mondlieder
- Lieder über verschiedene Berufsstände (Bergleute, Jäger, Handwerker)
- Trinklieder
- sentimentale Lieder
Hinzu kommt eine Ansammlung an Glückwünschen, Sinnsprüchen, Zwiegesprächen, Rätseln, Scherzen und Couplets.
Ernst Kiehl hat 2018 eine Transkription des Liederbuches angefertigt, ausgedruckt und binden lassen. Der Band mit der Überschrift "Sangerhäuser Liederbuch" liegt dem Spengler-Museum ebenfalls vor. Neben der vollständigen Textübertragung findet sich dort auch ein Anhang mit zahlreichen weiterführenden Informationen.