Vom Organistenkopf, der sich im oberen Salzbergtal befindet, richtet sich der Blick auf Schloss Wernigerode, das auf einem Berg über der Stadt steht. Dahinter breitet sich eine weite Landschaft aus, über der ein hellblauer Himmel mit großen weißen Wolken liegt. Am rechten Bildrand führt ein Weg zwischen Fichtenwald hindurch. Der Vordergrund liegt im Sonnenlicht und lässt den blühenden Waldrand in grünen und rosa Farbsprenkeln leuchten. Der Farbauftrag ist dabei sehr pastos und wirkt fast reliefartig.
Wilhelm Pramme wurde 1898 in Halberstadt geboren und verstarb 1965 in Wernigerode. Wilhelm Pramme war der Sohn eines Zigarrenmachers und absolvierte zunächst eine Lehre als Lithograph. Als Autodidakt wandte er sich der Malerei zu und erhielt Unterstützung durch seinen Freund Walter Gemm (1898 - 1973), einem Maler aus Halberstadt. Beide starteten 1927 den Versuch einer Weltreise, die aber abgebrochen wurde. Kurze Zeit später begab er sich allein erneut auf Weltreise, die ihn u.a. durch Griechenland, Ägypten, Indien, Afghanistan und nach Jawa und Bali führte. Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, malte er auf der gesamten Reise und empfing neue Impulse für den Umgang mit Licht und Farbe. Nach seiner Rückkehr wurde Wernigerode ab 1930 seine Wahlheimat.