Tasse aus getriebenem Bronzeblech mit relativ hohem Trichterhals und schräg ausgelegtem Rand; Henkel bandförmig, unverziert und gegossen; dieser oben und unten mit einer Flachniete befestigt; untere Niete auf der Innenseite mit einem Rechteckblech unterlegt; Bodendelle; Verzierung: umlaufende Punzreihe am Halsansatz, zwei umlaufende Buckelreihen auf dem Bauchumbruch (Typ Friedrichsruhe, Variante Osternienburg-Dresden; Untergruppe Dresden-Dobritz).
Ist Teil einer:
Deponierung aus ursprünglich zehn Bronzegefäßen des 11. Jh. v. Chr. im Gebiet der Unstrutgruppe; aufgefunden 1952 bei Ausschachtungsarbeiten in einer Steinpackung eng beieinander liegend in 0,6 m Tiefe.
Fundzusammensetzung: Fünf Bronzeblechtassen vom Typ Fuchsstadt, drei Bronzeblechtassen vom Typ Friedrichsruhe in unterschiedlichen Varianten und ein gegossener Schöpfer mit Querhenkel.
Von den zehn Bronzegefäßen zerfiel eins (52:51k; Tasse? Typ ?) gleich bei der Auffindung und ist nicht mehr erhalten. Eine Tasse (HK 52:31i; Typ Fuchsstadt) liegt nur noch in wenigen Fragmenten vor und bleibt hier ohne Abbildung/Nachweis.
Der Fund enthält die älteren Bronzetassen vom Typ Friedrichsruhe (ohne Standring und einfachen Bandhenke) und jüngere Tassen vom Typ Fuchsstadt (mit Standring und verbreiterten Henkelenden). Daneben sind Formen enthalten, die Elemente beider Typen vereinen, zwischen ihnen vermitteln bzw. als Zwischenformen angesehen werden können. Je nach Bearbeiter und Merkmalswichtung werden sie dem jüngeren oder älteren Typ zugeordnet.
Bedeutung: Der Depotfund ist mit zehn Gefäßen der umfangreichste Bronze-Geschirrfund der Bronzezeit in Sachsen-Anhalt.