Gut erkennbar dargestellt ist die verbreitete Fellfärbung des Feldhamsters mit der gelbbraunen Oberseite und der sehr dunklen, nahezu schwarzen Unterseite. Helle, fast weiße Flecken an den Flanken, auf den Wangen und im Bereich der Vorderbeine sind ein weiteres markantes Merkmal, das in dem Hamsterporträt durch August Bratfisch feinteilig umgesetzt wurde. In der Frontalwiedergabe bestens erkennbar auch die Nagezähne und besonders die gut ausgeprägten Backentaschen. Die Seitenansicht lässt den kurzen, beinahe unbehaarten Schwanz erkennen, mehr noch veranschaulicht die Profilsicht die Zugehörigkeit des Feldhamsters zur Unterordnung: Mäuseverwandte (Myomorpha).
Der Feldhamster (Cricetus cricetus) ist inzwischen auf der "Roten Liste" der vom Aussterben bedrohten Arten zu finden. Noch in den 1950er-Jahren, als dieses Aquarell von August Bratfisch gemalt wurde, bis um 1980 war er ein allgemein bejagter Feldschädling. Die Baue wurden ausgehoben, um die eingetragenen Getreidevorräte für die eigene Tierhaltung zu nutzen. Das Fallenstellen in den Öffnungen der Hamsterbaue brachte Geld für die Felle, die zu Pelzwaren verarbeitet wurden.
Noch 1979 belief sich die Menge der abgegebenen Hamsterfelle im Kreis Oschersleben auf ca. 8500, im Kreis Haldensleben auf etwa 5500. Für die 1950er Jahre schlagen für den Bezirk Magdeburg pro Jahr um 1 Million Felle zu Buche.
Signiert u.l.: "A. Bratfisch".