Das Porträt der Marie Elisabeth Kehrer ist durch die Wendung des Kopfes nach links auf das Bildnis des Ehemannes der Dargestellten, des Hofmalers Karl Christian Kehrer bezogen. Die Es wirkt intim im Verzicht auf Schmuck und anderen Putz und ernst in der Dunkelheit von Kostüm und Haar. In der Miene scheint die Heiterkeit melancholisch grundiert zu sein. Die Tochter des Ballenstedter Schumachermeisters Johann Georg Kersten hatte den um eine Generation älteren Hofmaler Kehrer geheiratet. Anton Karl Theodor, der Hofmusiker in Ballenstedt wurde, scheint das einzige überlebende Kind des Paares gewesen zu sein.
Ihr Porträt gelangte gemeinsam mit den Bildnissen des Gemahls und des Sohnes aus dem Besitz von Nachfahren in das Gleimhaus. Alle drei Gemälde sind im sehr guten Originalzustand erhalten und im schlichten, schwarzen Originalrahmen überliefert.