Heinrich Ernst Graf zu Ilsenburg Stollberg Wernigerode (1716-1778) war seit 1760 Domherr in Halberstadt und regierte seit 1771 (seit 1738 als Gehilfe seines Vaters) die Grafschaft Wernigerode. Er verfasste pietistische Lieder, erschienen u.a. in den Sammlungen "Geistliche Gedichte" (1748) und "Neue Sammlung geistlicher Lieder" (1752).
Wilhelm Heinse an Gleim aus Düsseldorf am 22. Juni 1779: "Ich bewohne ietzt Fritzens [Friedrich Heinrich Jacobis] Haus in der Stadt; denn er lebt in seinem Garten in Pempelfort; und habe einen Mahler mit Namen Eich bey mir, der Ihnen in Ihren Musentempel den Graf von Wernigerode gemahlt hat und Ihnen viel wirkende Aufmunterung verdankt. Nach dem was ich von ihm hier habe mahlen sehen, und er von seinen Anfangsstücken sagt, worunter auch der selige Graf bey Ihnen gehört, muß er sich unendlich verbessert haben. Sein Kolorit ist fast Rubensisch, und seine Manier dreister und voll Kraft und Charakter. Er ist außerdem ein liebenswürdiger Mann, gut und gefällig, so sehr mans seyn kann; und besitzt sonst noch viel Kentniße ..."
Ein weiteres Exemplar dieses Porträts befindet sich auf im Besitz des Fürsten zu Stolberg-Wernigerode. Das Gemälde im Gleimhaus ist per Signatur als Kopie bestimmt. Es handelt sich um eine Kopie nach einem eigenen Werk, also im modernen Sinne um eine Replik.
verso: Henrich Ernst / Graf zu Stolberg.