Porträts bilden die Ausnahme im Schaffen von Otto Illies. Neben der vorliegenden Studie des Künstlerfreundes Hans Delbrück sind hauptsächlich nur wenige weitere gleichartige Bleistiftskizzen anderer Freunde sowie einige, teilweise skizzenhafte, Porträts von Familienangehörigen in Öl entstanden. Die bestimmte Linienführung und Schraffur dieser Arbeit erweckt gleichwohl den Eindruck eines versierten Porträtisten.
Hans Delbrück studierte zugleich mit Illies in Weimar, teilte anschließend mit ihm ein Atelier in Berlin und war viel mit ihm auf Reisen. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg gelangen ihm erste Ausstellungserfolge in Weimar und Berlin. 1914 zog er in den Krieg und starb 1917 in Frankreich an der Ruhr. Delbrück konnte seine starke künstlerische Begabung nicht zur Entfaltung bringen. Für Illies war sein Tod ein schwerer Verlust. Aus Briefen sowie aus seiner Erinnerung verfasste er eine Gedenkschrift, die im Nachlass Illies im Gleimhaus als Typoskript erhalten ist.