Von Becker 1811 wurde das vorliegende Porträt aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen als Porträt von Gleims Neffe Johann Wilhelm Ludwig Gleim d. J. (1742-1804) identifiziert. Durch Vergleich mit dem Kniestück Gleims von Kehrer in der Sammlung der Stiftung Archiv der Akademie der Künste Berlin (zunächst als Kriegsverlust geführt, aber nach 2005 im Bestand der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten aufgefunden) zweifelsfrei ein Porträt des Dichters und Sammlers Gleim. Kehrer malte 1795 Gleim im Kniestück und gab dieses als Rezeptionsstück an die Berliner Kunstakademie (siehe hierzu die Briefe Kehrers an Gleim im Gleimhaus). Das vorliegende Brustbild entspricht dem Kniestück exakt, ging diesem also voraus oder ist eine Teilreplik. Nach der Identifizierung des Dargestellen erweist sich auch die am Tisch sitzende Figur auf dem Gruppenporträt mit Familie Dohms im Museum Regensburg als Gleim, und nicht als dessen Neffe. Die neben ihm sitzende ältere Frau dürfte demnach Sophie Dorothea Gleim sein. Siehe auch: Gleim: An (Christian Konrad Wilhelm) Dohm. Am Gedächtnißtage seiner Ankunft zu Halberstadt, den 22ten März 1796. Halberstadt, (1796), Ms.
rechts unten: gem: von / Kehrer 1795