Ein Taschengefäß der Linearbandkeramischen Kultur aus dunkelgrauem bis schwarzem, feingemagerten Ton. Auf dem Gefäßkörper kurvolineare Verzierungen. Auf den Schmalseiten jeweils zwei Ösen. Es wurde in 1934 in einer Kiesgrube in Ilberstedt-Bullenstedt, Salzlandkreis, gefunden.
Vorbild für seine eigenwillige Form könnte ein aus Bast geflochtenes Gefäß oder ein Lederbeutel gewesen sein. Derartige Behälter sind aus gleichzeitigen Brunnenbefunden (z.B. Erkelenz-Kückhoven im Rheinland oder am Leipziger Flughafen) bekannt. Da sich organische Materialien aber nur unter extrem günstigen Bedingungen erhalten, ist diese Gruppe von Gebrauchsgegenständen nur sehr lückenhaft überliefert. Im "Wachhügel": bei Stedten im Mansfelder Land fand sich bereits 1858 ein Bruchstück "eines sehr zierlich geflochtenen Korbes", der in die so genannte Schnurkeramik (ca. 2800-2200/2100 v. Chr.) datiert. Bedauerlicherweise hat sich das Korbgeflecht nicht bis heute erhalten. Dessen Beobachtung bei der Ausgrabung zeigt jedoch, dass man in der gesamten Jungsteinzeit auch mit einer großen Vielfalt geflochtener Gefäße und Körbe rechnen muss.