Spätomanisches Kruzifix, also Darstellung des ans Kreuz genagelten Christus, aus der Wüstung "Alte Stadt" bei Bitterfeld. Gefunden Ende der 1920er Jahre bei Bauarbeitung im neu zu erschließenden städtischen Gebiet zwischen heutigen Goethe- und Schillerstraße, sogenanntes Dichterviertel, im Bereich des heutigen Theodor-Körner-Parkes. Figur als Bronzeguß auf einem Messingblech. Es fand vermutlich Verwendung als Vortrage- und Altarkreuz. Die Figur mißt 11,8 cm in der Höhe, seine maximale Breite beträgt 8,5 cm und seine maximale Tiefe 1,5 cm. Das unvollständige Kreuz mißt 12,5 x 15x 0,4 cm [h x b x t].
Das Kruzifix ähnelt laut Dr. Paul Grimm denen anderer Siedlungen und Wüstungen Mitteldeutschlands. Es ist vermutlich eine mitteldeutsche Arbeit aus Magdeburger Bronzegußstätten (Magdeburger Gießhütte). Über Stilvergleiche läßt es sich in die Zeit um 1180 einordnen.