In der sogenannten orientalischen Phase von 1560 bis 1620 gelangten die Narzissen in die Gartenkultur Mitteleuropas. Sie treten auch in der Kunst auf, zum Beispiel auf Tafelgemälden des späten Mittelalters oder in der Buchmalerei. Pürschel wählt zwei Narzissen als Motiv. Diese füllen fast das gesamte Aquarell aus.
Das Bild ist unten links signiert und auf 1917 datiert. Es entstand somit während des Ersten Weltkriegs, in dem Pürschel durch Giftgas schwer verletzt wurde.
Hanns Beatus Pürschel wurde 1899 in Sagan/Schlesien geboren und verstarb 1946 in Wernigerode. Sein Studium absolvierte er von 1921 bis 1922 an der Kunsthochschule Weimar. Im Städel-Museum Frankfurt/M. bildete er sich in den folgenden Jahren weiter. Im Jahre 1927 nahm er an einer ersten Ausstellung in Wernigerode teil. Zu diesem Zeitpunkt war er noch Organist an der Stadtkirche in Friedrichsdorf. Der Umzug nach Wernigerode erfolgte 1936. Kurz nach seiner Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft verstarb er.